Albanien 2022

Rundreise mit dem Wohnmobil Mai 2022

Tirana Skanderbegplatz
Tirana - Skanderbeg-Platz

 

 

Genau 30 Jahren nach meiner ersten Albanienreise bin ich 2022 wieder im Land unterwegs. Im Mai fuhr ich wieder auf dem Landweg nach Albanien und besuchte dort bekannte und neue Orte sowie alte Freunde in Tirana. Wieder hat sich viel verändert, Albanien ist eine riesige Baustelle. Überall wird gebaut und betoniert und dies leider nicht immer mit Rücksicht auf das traumhafte Land und seine Natur. So entstehen neue Straßenbauprojekte (Tunnel unter dem Llugora-Pass mit einer Autobahn von Vlora nach Saranda) und neugestaltete Stadtzentren, besonders in Tirana und entlang der Küste werden Häuser und Hotels gebaut. Das muss wohl auch noch Jahre so weitergehen, schafft es doch Arbeitsplätze. Allerdings scheint sich nicht jede Geschäftsidee zu bewähren und so bleiben verlassene Bauten und Ruinen zurück. Und auch bei den Neubauten werden Baumängel schnell sichtbar und der Putz bröckelt teils schon wieder ab. Unklar ist mir, wer diese neu geschaffenen Wohnungen beziehen soll, von den noch 2,8 Millionen im Land lebenden Albanern ist zur Zeit die Hälfe im Großraum Tirana angesiedelt. Insbesondere entlang der Adriaküste freut man sich im Sommer auf die Touristen und so entstehen hochpreisige Hotelanlagen, private Unterkünfte und eine Vielzahl insbesondere temporäre Strandbars und – Kaffees. Albanien ist aber inzwischen kein Geheimtipp mehr, viele Wohnmobile und Wohnwagentouristen aber auch Reisende mit Leihwagen sind schon im Mai im Lande unterwegs, das ist neu. Allerdings sind insbesondere die Strandregionen voll von Müll und den Resten ehemaliger Strandbars, wie dieses Chaos bis zu der in Kürze beginnenden Saison aufgeräumt werden soll, ist mir ein Rätsel. Noch ist der Andrang der Urlauber überschaubar, im Sommer wird sich dies ändern, wenn auch die Auslandsalbaner und Kosovaren hier ihren Urlaub verbringen werden. Trotz alledem haben die Albaner ihre Gastfreundschaft und Ehrlichkeit behalten, es gibt keine Aufdringlichkeiten und keinen Touristennepp. Reisende müssen das Land mögen, herrliche Landschaft und Gastfreundschaft aber auch Bausünden, Chaos und ein Müllproblem. Albanien ist weiterhin ein günstiges Reiseland, die Preise sind vergleichsweise niedrig. Die Einreise geht problemlos, vergessen Sie nicht die Grüne Versicherungskarte. Die Hauptstraßen sind in der Regel inzwischen gut ausgebaut und problemlos zu befahren, manche Nebenstraße ist allerdings noch im schlechten Zustand.

 

Shkodra
Shkodra
Borsh - Albanen
Burg von Borsh (Kalaja e Borshit)
Camp Moskato Himara
Campingplatz Moskato, Himara
Vlora
Vlora
Abendessen
Abendessen

Theth
Theth

Ein neues Ziel waren in diesem Jahr für mich die nordalbanischen Alpen. Zwischen Shkodra und dem Grenzübergang nach Montenegro zweigt bei Koplik eine inzwischen rekonstruierte und relativ gute (enge) Straße ab in das Bergdorf Theth. Während noch vor Kurzem das Bergdorf nur mit dem Geländewagen erreichbar war, ist die Straße über den Terthor-Pass heute bis Theth problemlos zu befahren und der Straßenbau geht weiter. Das Bergdorf war früher im Winter von der Außenwelt abgeschnitten und die Bevölkerung wanderte ab. Inzwischen ist Theth ein lohnenden Ziel mit unberührter Berglandschaft, mit mehreren Gästehäusern und Camping- möglichkeiten, zu einem der touristischen Highlights der albanischen Alpen geworden.

Theth
Straße nach Theth
Kirche Theth - Albanien
Kirche Theth
Bauernhaus Theth
Bauernhaus Theth